Dienstag, Mai 08, 2007

Eile mit Weile

Wer hätte das gedacht, dass ich mich doch noch dazu aufraffe hier mal ein bisschen weiterzuschreibseln.
Mein inzwischen neu geborener Uni-blog und auch der treu weitergeführte spanisch fuer anfaenger - blog, haben das meiste meiner Zeit und meines post-Enthusiasmus in Anspruch genommen.

Aber schliesslich habe ich mir gesagt, dieser blog muss zumindest vor dem Anfang meines 2ten Weltreise-unternehmens fertig werden.

Hehe, genau, ratet mal was jetzt kommt. Diese wunderbare Zeit im Juli/August/September, die man Sommerferien nennt! 3 Monate ist ja schon mal nicht schlecht - schliesslich hat meine erste Weltreise auch nur 4 1/2 Monate gedauert. Nun, warten wir ab, was der Sommer bringt.

Viel wichitger im Moment: Was gibt es noch tolles und spannendes aus Südamerika zu berichten!


Viel zu rasch geht es von Venezuela weiter nach Ecuador, zunächst in die Hauptstadt Quito, von wo aus mein Trip auf die Galapagos Inseln startet. Hier war ich glücklicherweise erfolgreicher als bei meinem Versuch das Orinoco Delta in Venezuela zu bereisen.
Obwohl man sich üblicherweise schon einige Monate vorher um eine Reservierung kümmern muss (da es strenge Bestimmungen gibt, wieviele Boote und Touristen im Jahr die Galapagos Inseln besuchen dürfen), gelang es mir kurz vor meiner Ankunft in Ecuador per Internet einen Platz auf der kleinen, aber feinen Yate RUMBA mit nur 10 Touristen und einer 4 köpfigen Mannschaft zu ergattern.

Caesar (Guide), Fernando (el chef - unser Küchenchef ;-)), Eusebio (aka "Scotti" unser Bordmechaniker), Jacobo (der "Captain") und Henry (der überall half wo Not am Mann war) kümmerten sich 8 Tage lang um unser Wohl und navigierten uns sicher durch Darwins fantastische Galapagos Inseln.

hautnah kann man die meisten Tiere hier erleben

Robben fanden wir fast überall, und sie liessen sich durch uns auch nicht stören
Die Landschaft kam mir anfangs etwas karg vor, fast war ich ein bisschen enttäuscht, weil ich üppigen Bewuchs und saftig grüne Inseln erwartet hatte. Was ich sah, waren kleine, kompakte, an die rauhe Witterung angepasste Pflanzen, Steppe, Sand und sogar Lava:
...sie liegt noch genauso vor mir wie sie sich vor tausenden von Jahren zwischen den Felsen hindurchwand und dann langsam erstarrte. Ist das nicht unglaublich? Es ist wie ein Blick in die Vergangenheit. Ohne Absperrungen wandern wir über weite Flächen der Lava ...
...und können sie aus der Nähe betrachten
an der Küste plätschert das glitzernde Wasser über die Felsen
wir sehen weite Steinfelder mit rotleuchtenden Büschen bewachsen, dazwischen immer wieder riesige "Ohrwaschelkakteen"
weisse Sandstrände
und grüne Tümpel
oder auch einmal eine Alm... aber das besondere hier: neben den Kühen machen es sich auch ein paar Landschildkröten im Gras gemütlich!
Was nicht fehlen kann: die Vögel natürlich
allen voran Darwins Finke
ein weiteres Markenzeichen der Galapagos Inseln: der Fregattenvogel
wenn mich nicht alles täuscht, sind das Albatrosse
Flauschibabies
und jetzt Preisfrage: wie nennt sich dieser kuriose Zeitgenosse?
Nun, es kam auch schon mal vor, dass wir über das eine oder andere Skelett stolperten, da man darauf achtete, nicht in die Natur einzugreifen und somit auch die Kadaver nicht entfernte
a propos tote Tiere... das Essen war eine kulinarische Sensation. Was unser chefe jeden Tag auf den Tisch gezaubert hat war einfach köstlich. Er hat wahre Wunder in der winzigen (!) Bordküche vollbracht.
hier auch gleich ein Blick auf unser Boot von aussen und meine Kajüte von innen (ja es war so eng wie es aussieht ;-))

Zum Abschluss ein paar Iguanas (Leguane), zum angreifen nahe, mit variierend desinteressiertem oder gelangweiltem Blick...

*mampf*


Auch wenn im Folgenden keine Photos zur Verfügung stehen, da ich (zu recht) nicht ganz überzeugt war von der Vereinbarkeit des Pazifiks mit meiner Kamera, ist die Unterwasserwelt zwischen den Galapagosinseln auf keinen Fall zu verschmähen.
Auf unseren täglichen Schnorchelgängen haben wir tiburongs (haie), tortuga (schildkröten) - tortooga bay!! - , rayas (Rochen), einmal sogar ganz kurz 2 kleine Pinguine und natürlich zahlreiche bunte Fische und Korallen gesehen.
Die Rochen fand ich besonders eindrucksvoll - nur ein paar Meter unter mir im Wasser schwammen 8-10 dieser eleganten Meeresbewohner mit einer Spannweite von 0,5-1m. Ganz sanft glitten sie dahin und liessen mich ihre wunderschöne Musterung und ihre anmutigen Bewegungen bewundern. Lange Zeit konnte ich mich nicht losreissen.