Was kommt einem als erstes in den Sinn, wenn man ans australische Wildtierleben denkt? Ja genau - Pinguine! Haha.
Naja, zumindest, wenn man sich in Melbourne befindet. Von hier ist nämlich Philip Island nicht weit. Und da watscheln tagtäglich nach Sonnenuntergang hunderte bis tausende Zwergpinguine ungeachtet der Menschenmassen, die sie dabei - mit Popcorn und Cola bewaffnet von eigens errichteten Betontribünen - beobachten, den Strand hinauf zu ihren Bauten etwas weiter hinten am Festland.
In der Theorie, ein beeindruckendes Schauspiel. In der Praxis, etwas ernüchternd. Natürlich suchen sich die kleinen Bastarde den Weg wo am wenigsten Tumult herrscht. Ich, umgeben von mampfenden, schreienden, herumturnenden und quengelnden (Klein)kindern natürlich top-positioniert für dieses ehrfurchtgebietende Naturschauspiel..hab ganze 2 Mal in weiter Ferne, ein Grüppchen Pinguine vom Wasser an den Strand huschen gesehen - begleitet von einem Aufschrei der Massen, wonach sich die kleinen, schlauen Vogal natürlich schleunigst und panisch wieder in die Fluten verzupft haben. Als die Sonne dann vollends untergegangen war, ging es noch über die geschlängelten Holzstege zurück zum Parkplatz, direkt vorbei an den Bauten der Zwergpinguine und deren Routen. Da konnte ich endlich im dämmrigen Lampenlicht ein paar von den Mini-Frackträgern aus nächster Nähe begutachten und mich darüber amüsieren, wie unbekümmert und süß-tolpatschig sie sich an Land voranbewegten. Photos gibt´s davon leider keine, da das photographieren strikt verboten war, und außerdem hätte man bei den Lichtverhältnissen ja sowieso nix Spannendes zusammengebracht.
Gottseidank war das ja aber nicht das einzige Event des Tages. Die Tour beinhiehlt 2 weitere Besuche in Wildlife-Parks, in denen Bärchen und ich so richtig den Bushranger raushängen lassen konnten und mit Wallaby-Futter für 2 Dollar das Sackerl, die kleinen Tierchen füttern gingen, sowie eine Koala-Kuschel-Session buchten. Diese Ereignisse wurden natürlich auführlich und mit Vergnügen dokumentiert! Hahaha.
Bärchen in seiner Signalfarbe tat sein Bestes um das Vertrauen der Wallabies zu erringen, aber aus der Pfote wollten sie ihm einfach nicht fressen...
Wir hatten Glück und konnten den wahnsinnig seltenen Besteckvogel dabei beobachten, wie er seine Flügel streckt
Yak!
Der Koala verbringt täglich 20 Stunden mit schlafen, also fast so viel wie ich (in der Woche..!).
Nachdem seine Diät allerdings ausschließlich aus den nicht sehr energiereichen Eukalyptus-Blättern besteht (0,5 kg pro Tag!), und diese auch noch so richtig ungut zu verwertende und für andere Spezies schlichtweg toxische Substanzen enthalten, die kompliziert vom Koalamagen über 10 Tage lang verdaut werden, ist das aber ok.
Und wenn sie mal nicht schlafen, dann fressen sie - und lassen sich dabei unbeeindruckt auch von neugierigen Europäern streicheln^^
Wunderbare
rauhe
Küste
El 'grande' finale: die Pinguin-Parade
Und schließlich aus der Kategorie "Tina macht ne coole Reise, Du bekommst eine Lernstunde":
Der Zwergpinguin: auch blauer Pinguin genannt, da seine Federn am Rücken blau sind und am Bauch weiß. Dies verleiht beim Schwimmen im Meer Tarnung nach oben (blau wie das Meer) und unten (hell wie die Sonne).
Ein kleiner Pinguin schwimmt mit 12 km/h (Olympia Gold gab's für 8,5 km/h).
Sie tauchen rund 1000 mal pro Tag; der tiefste aufgezeichnete Tauchgang waren 72 Meter!
Um unter Wasser und an Land gut zu sehen, haben sie ein drittes, durchsichtiges Augenlid und starke Augenmuskeln, welche die Hornhaut unterschiedlich krümmen können um den Brechungsindex entsprechend anzupassen.
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass fast immer bei den diversen Attraktionen in Australien hochgradig informative, aufwendig und liebevoll gestaltete Infocenter aufgebaut sind (welche den Besuch so viel wertvoller machen und euch immer wieder Info-Happen zwischen meinen Schilderungen bescheren, hehe).