Freitag, April 21, 2017

Bushranger for a day

Was kommt einem als erstes in den Sinn, wenn man ans australische Wildtierleben denkt? Ja genau - Pinguine! Haha.

Naja, zumindest, wenn man sich in Melbourne befindet. Von hier ist nämlich Philip Island nicht weit. Und da watscheln tagtäglich nach Sonnenuntergang hunderte bis tausende Zwergpinguine ungeachtet der Menschenmassen, die sie dabei - mit Popcorn und Cola bewaffnet von eigens errichteten Betontribünen - beobachten, den Strand hinauf zu ihren Bauten etwas weiter hinten am Festland. 
In der Theorie, ein beeindruckendes Schauspiel. In der Praxis, etwas ernüchternd. Natürlich suchen sich die kleinen Bastarde den Weg wo am wenigsten Tumult herrscht. Ich, umgeben von mampfenden, schreienden, herumturnenden und quengelnden (Klein)kindern natürlich top-positioniert für dieses ehrfurchtgebietende Naturschauspiel..hab ganze 2 Mal in weiter Ferne, ein Grüppchen Pinguine vom Wasser an den Strand huschen gesehen - begleitet von einem Aufschrei der Massen, wonach sich die kleinen, schlauen Vogal natürlich schleunigst und panisch wieder in die Fluten verzupft haben. Als die Sonne dann vollends untergegangen war, ging es noch über die geschlängelten Holzstege zurück zum Parkplatz, direkt vorbei an den Bauten der Zwergpinguine und deren Routen. Da konnte ich endlich im dämmrigen Lampenlicht ein paar von den Mini-Frackträgern aus nächster Nähe begutachten und mich darüber amüsieren, wie unbekümmert und süß-tolpatschig sie sich an Land voranbewegten. Photos gibt´s davon leider keine, da das photographieren strikt verboten war, und außerdem hätte man bei den Lichtverhältnissen ja sowieso nix Spannendes zusammengebracht. 
Gottseidank war das ja aber nicht das einzige Event des Tages. Die Tour beinhiehlt 2 weitere Besuche in Wildlife-Parks, in denen Bärchen und ich so richtig den Bushranger raushängen lassen konnten und mit Wallaby-Futter für 2 Dollar das Sackerl, die kleinen Tierchen füttern gingen, sowie eine Koala-Kuschel-Session buchten. Diese Ereignisse wurden natürlich auführlich und mit Vergnügen dokumentiert! Hahaha. 

  
Bärchen in seiner Signalfarbe tat sein Bestes um das Vertrauen der Wallabies zu erringen, aber aus der Pfote wollten sie ihm einfach nicht fressen...

 
Wir hatten Glück und konnten den wahnsinnig seltenen Besteckvogel dabei beobachten, wie er seine Flügel streckt

 
Yak!

 
Der Koala verbringt täglich 20 Stunden mit schlafen, also fast so viel wie ich (in der Woche..!). 
Nachdem seine Diät allerdings ausschließlich aus den nicht sehr energiereichen Eukalyptus-Blättern besteht (0,5 kg pro Tag!), und diese auch noch so richtig ungut zu verwertende und für andere Spezies schlichtweg toxische Substanzen enthalten, die kompliziert vom Koalamagen über 10 Tage lang verdaut werden, ist das aber ok. 

 
Und wenn sie mal nicht schlafen, dann fressen sie - und lassen sich dabei unbeeindruckt auch von neugierigen Europäern streicheln^^

Wunderbare
 
rauhe 
 
Küste

 
El 'grande' finale: die Pinguin-Parade

 
Und schließlich aus der Kategorie "Tina macht ne coole Reise, Du bekommst eine Lernstunde":
Der Zwergpinguin: auch blauer Pinguin genannt, da seine Federn am Rücken blau sind und am Bauch weiß. Dies verleiht beim Schwimmen im Meer Tarnung nach oben (blau wie das Meer) und unten (hell wie die Sonne). 
Ein kleiner Pinguin schwimmt mit 12 km/h (Olympia Gold gab's für 8,5 km/h). 
Sie tauchen rund 1000 mal pro Tag; der tiefste aufgezeichnete Tauchgang waren 72 Meter!
Um unter Wasser und an Land gut zu sehen, haben sie ein drittes, durchsichtiges Augenlid und starke Augenmuskeln, welche die Hornhaut unterschiedlich krümmen können um den Brechungsindex entsprechend anzupassen. 

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass fast immer bei den diversen Attraktionen in Australien hochgradig informative, aufwendig und liebevoll gestaltete Infocenter aufgebaut sind (welche den Besuch so viel wertvoller machen und euch immer wieder Info-Happen zwischen meinen Schilderungen bescheren, hehe). 

Dienstag, April 18, 2017

Batman-City

Wer hätte das gedacht? Um ein Haar hätte Melbourne "Batmania" sein können, hehe.

Dazu ein wenig Geschichte (wir wollen ja auch was sinnvolles lernen hier):
1770: James Cook landet an der Ostküste Australiens und nimmt das Land für die britische Krone in Besitz, Sydney, benannt nach Lord Sydney, dem britischen Innenminister, wird (als Sträflingskolonie) gegründet.
1803: Tasmanien wird kolonisiert (Entdecker: Abel Tasman).
1835: Aus Tasmanien 'kauft' John Batman ein riesiges Gebiet um das heutige Melbourne den Aborigines ab und gründet Port Philip. 1837 wird die Siedlung an der Mündung des Yarra Rivers in 'Melbourne' (anstatt Batmania) benannt - wohl, da es sich der damalige Gouverneur Bourke beim damaligen Premierminister Lord Melbourne in Britannien gutstellen wollte... Tja, trotzdem gibt es noch einige Überbleibsel, die an Batman erinnern: Batman Park, Batman Avenue, Batman´s Hill. Genial.

So, ich hab also die letzten 2 Wochen im Batcave, äh.. Space Hostel in Melbourne verbracht. Eigentlich wollt ich ja schon viel früher aufbrechen, aber der dumme Osterhase kam mir dazwischen! Nachdem Karfreitag (Good Friday) hier ganz wichtig ist und die halbe Stadt zwar schon brav feiert, aber weniger ans arbeiten denkt, war die süße, coole Honda Fireblade auf die ich mein Äuglein geworfen habe, noch nicht fertig. Doch Reisebärchen und ich hoffen, ab morgen endlich stolze Motorradbesitzer in Australien zu sein! 

In der Zwischenzeit ist zu sagen: es gibt schlimmere Plätze als Melbourne um wo gestrandet zu sein! Mit seinen knapp 10.000 km^2 Fläche und über 4 Mio Einwohnern, wird einem wahrlich nicht schnell fad hier. 

Das meiste spielt sich im CBD (central business district) ab; ein perfektes ca. 1 x 0,5 Meilen messendes Rechteck mit wunderbar paralell angeordneten Straßen, das sogar für ein so alternativ-orientierungs-originelles Talent wie mich überraschend problemlos zu navigieren ist. In bester Pacman-Manier wandere ich also seit 2 Wochen die Straßen rauf und runter ab, entdecke immer wieder neue, coole Dinge, werfe zwischendurch mal eine Radtour oder einen Ausflug ein,.. aber hier alles in chronologischer Reihenfolge, in Farbe, bunt und kommentiert:

Zuerst mal das offensichtlichste, se Architektur von Melbourne: neu, alt, schräg, bunt, klassisch, kontrovers, lustig, stylish, freundlich

Early skyline... 

Ein etwas zeitgenössischerer Anblick

 
Der aktuelle Blick von der Hostel-Terrasse 

Das Krankenhaus

Haus im italienischen Viertel

das versprochene BUNT

Art district mit Kunstmuseum (Effelturm mit Ballerinaröckchen links) und Eureka Tower (rechts)

Die berühmte Flinders-Train-Station

Princess Theatre (in dem es spuken soll)

Parliament (erbaut während des großen Goldrausches, ist das Innere unglaublich luxuriös unter anderem mit verschwenderisch viel Blattgold gestaltet)

Exhibition Hall (hier werden neben Kunst-Austtellungen auch große Uni-Prüfungen abgehalten, wie uns unser guide, ein hiesiger Student, mittelbegeistert mitteilte) 


In dem Gasslwerk zwischen all diesen Gebäuden findet sich immer wieder beeindruckende (legale) Streetart

 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
   
 
 
 

Da dieser blogpost jetzt schon etwas ausgedehnt ist, wird er doch in mehrere Teile aufgesplittet. Das war´s also vorerst von mir und ich sag mal cheers mate, see ya later!^^ 

Sonntag, April 02, 2017

Here I go again!^^

Same procedure as last year? Same procedure as every year! Mit dieser Einstellung geht es wieder los... wieder Richtung Australien! Zieldestination diesmal: Melbourne! 

 

Da diese Aktion Hand in Hand geht mit der re-Aktivierung meines blogs, und meine Konsequenz in Sachen posts nachträglich fertigstellen unangefochten bei 0 liegt, habe ich grade einen 1 Jahr alten Entwurf der vorangegangenen Australien-Expedition in den Tiefen des blogger-Universums gefunden, haha.
Nachdem es momentan eh noch nicht allzuviel Spannendes zu berichten gibt, werde ich mal bei dem ersten Blogeintrag hier schummeln, und zum allgemeinen Amüsement und der Einstimmung auf den kommenden Urlaub, den verjährten Bericht endlich auch ins Netz stellen. 

Es handelt sich um eine Beschreibung eines Ausflügchens zum Cape Range Nationalpark in der Nähe von Exmouth zu einer Zeit als kein anderer Tourist sich dort hinwagte - und zurecht, aber lest selbst:

Von 25 auf 40 Grad in 12h

Auf der Karte schaut es nicht weit aus, es handelt sich um schlappe 6,8 Längengrade die zwischen Geraldton und Exmouth liegen. Doch damit betritt man plötzlich eine völlig andere Klimazone! Und eine ganz spezielle Fliegenhölle! Ich dachte ja, ich weiß, was lästige Fliegen sind, aber gegen die Schwärme an Quälgeistern hier sind die biblischen Plagen Kinderkram! Man siehe Beweisphoto eins:

Photo folgt, sobald i wieder zuhaus bin.. versprochen ;))

Wir befinden uns im Cape Range Nationalpark. Wieder einmal hatte ich unglaubliches Glück. Hab es mir grade abends in meinem klimatisierten dorm room gemütlich gemacht, als meine Zimmernachbarin anklopft und fragt, ob ich später mitkommen möchte nach Jurabi Bay, eierlegende Schildkröten am Strand finden. Jahaaa (!) klar, was für eine Frage! Also wieder angezogen und im Finstern zu diesem Strand gefahren. Schildkröten gab's leider keine, aber dafür einen Sternenhimmel, der jenen in den Bergen beim Wandern Konkurrenz macht. Die Kollegin, auch eine leidenschaftliche Photographin, und ich, haben dann versucht alles aus unseren Kameras zu holen und die wunderbar klar sichtbare Milchstraße (mit Southern Cross mittendrin) auf SD Karte zu bannen:

Hier kommt natürlich auch ein Photo hin...

Man stelle sich dazu das Meeresrauschen und das stille Gefühl vor, kilometerweit von jeglichen anderen Menschen und  der Zivilisation entfernt zu sein. 
Am Rückweg (und beim hinfahren ebenfalls) haben wir wortwörtlich dutzende Kängurus gesehen - und sind daher extra langsam gefahren, da wir keine 'roo-bar' hatten.

Knapp nach Mitternacht zurück, verabredeten wir uns noch für den kommenden Morgen, nullsechshundert, für einen Trip zur Yardie Creek Gorge. Was soll ich sagen? The Gorge was gorgeous! Bis auf einen kleinen Schönheitsfehler... Bezüglich der Temperaturen stelle man sich vor, dass ICH (und die meisten wissen was für ein Sonnen- und Hitzefreak ich bin), mich in der Zeit von 8 bis 11 Uhr morgens FREIWILLIG 2x mit Faktor 30 !! (hab ich in meinem Leben no ned benutzt vor Australien) eingeschmiert hab, die ganze Zeit mit Cappi und Sonnenbrille und teilweise mit Handtuch um die Schultern unterwegs war und anschließend die Klimaanlage im Auto während der gesamten Rückfahrt auf MAXIMUM laufen lies! Und ich glaub ich hab in den 3 Stunden eine zufriedenstellende Bräune bekommen!
So, never ever ever ever eeever versucht Euch Nordaustralien im (hiesigen) Sommer anzuschauen. Nur so als Tip. Hehe.

Die Quotenstatistik: Bisheriges zusammentreffen mit Spinnen: 0 (sehr gut)

So das war der kleine Ausflug in die Vergangenheit, mittlerweile gibt´s auch schon vom heurigen Trip erste Eindrücke: Turkish Airways steht Emirates in nichts nach, war ein unglaublich angenehmer 11-stündiger Flug von Istanbul nach Singapur und es gab sogar einen 'Schlafsack' für Reisebärchen! Muahaha.
 

Jetzt noch ein kleines Prost aus dem Kaktusgarten von Changi am Singapurer Flughafen und dann geht´s auch schon weiter Richtung Melbourne... 8 hours to go, yeah!