Die Lofoten! Auch zu dieser eindrucksvollen Inselgruppe im Norden habe ich es geschafft! Wenn auch nur für einen einzigen, meinen letzten, Tag!
Nach einem kurzen, unspektakulären Aufenthalt in BodØ schipperte ich gemütlich die letzten 3 Stunden nach Stamsund, bei Sonnenschein – und saß wieder einmal staunend an Deck. Ein Stück offenes Meer, ein paar Inseln und schroffe, aber saftig grün bewachsene Bergketten. Rundherum Blau in allen Schattierungen vom Meer über den Horizont in den Himmel. Wow!
Kirche in BodØ – modern, einladend, warm, freundlich, nicht bedrückend, nicht einschüchternd, aber auch nicht prunkvoll, nicht majestetisch, nicht zum Staunen.
Ob es mir gefällt ist schwer zu sagen – ich bin zerrissen. Man fühlt sich nicht klein und unbedeutend dort, im Gegensatz zu anderen gewaltigen Gotteshäusern, die nur darauf ausgelegt zu sein scheinen möglichst mächtig und dominierend zu wirken. Das ist einerseits ein tolles Gefühl, weil man sich ja in der Gemeinschaft wohl und willkommen fühlen soll, und Gottesdienste dort sicher wesentlich freundlicher und menschennäher sind. Andererseits finde ich es auch schade, in so einem „gewöhnlichen“ Raum zu sein und nicht die wunderbaren Streben und Säulen, Glasfenster und Stein- oder Holzfiguren und Bilder bewundern zu können.
„See-Bär“
Neptun hieß uns mit einer kalten Dusche nördlich des Polarkreises willkommen.
… schön …
Ankunft im Vandrerhjem (Jugendherberge). Wenn mir schon die Lofoten vom ersten Augenblick an sympathisch waren, dann war ich jetzt begeistert – hier herrschte eine so gemütliche und familiäre Atmosphäre, dass ich mich auf Anhieb wohlfühlte (was wahrscheinlich auch an dem Kamin in dem lustig ein Feuer brannte und den ganzen Raum saunaartig aufheizte, lag)! Schließlich wurde ich auch noch verköstigt (Macaroni Marsala) und lieferte mir mit einem Schweizer, Österreicher, Deutschem und Spanier ein Texas Hold´em – Match bis halb eins in der früh.
Am morgen klingelte mich der Wecker um 7:00 aus den Federn und ab gings, mit dem Bus quer über die Insel nach Å (sprich: „O“). Dort erwartete mich das Norsk Fiskevaers Museum, welches praktisch den halben Ort beansprucht und in den Häusern dort verschiedene Alltagsgegenstände, Boote, Werkzeuge, usw. ausstellt und unter anderem auch eine Tran-Fabrik beinhaltet, in der heute noch nach altem Verfahren Lebertran hergestellt wird. Gab´s natürlich auch zum kosten – BÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHH! …ÄÄÄÄHHHHH!!! (Kindheitstrauma)
Instant Lofoten (aus dem Bus)
Rorbuer = kleine, rot gestrichene Fischerhütten, auch als Unterkunft vermietet (eine sogar mit Grasdach)
See(hr) schön
Norsk Fiskevaers Museum
Draugen: die personifizierte Angst der Fischer auf See verschollen zu sein. Es heißt, Draugen war ein Fischer der seinen Tod am Meer gefunden hat, aber wieder zurückkehrte mit der Fähigkeit andere Fischer zu holen, wenn sie in einen Sturm gerieten und deren Zeit gekommen war.
Manchmal kommt er auch an die Küste und verwüstet Boote und Häuser, sodass die Fischer am nächsten Tag nicht hinausfahren können.
Auch das Museum wurde 4 Tage nachdem dieser Draugen aufgestellt worden war von einem Sturm heimgesucht (aber die Draugenfigur bekam nichts ab). Danach wurde alles wieder aufgebaut und ein Königs-Kabeljau und ein Merkind als positiver Gegenzauber aufgehängt.
Da die Sonne sich wieder mal blicken ließ, erklomm ich den nächsten Hügel, hatte einen tollen Blick auf Å und machte ein kleines Picknick mit der Meeresbrandung vor meinen Füssen:
Ich nenne es:“Boote mit Bergen“
Im Vordergrund: Gestelle um Stockfisch aufzuhängen
Der Blick auf Å
Lofoten Highlands
Dann hieß es auch schon wieder aufbrechen zurück nach Stamsund und ein letztes Mal mit der Hurtigrute, diesmal Richtung Heimat!!!