Zunächst ein kurzer Überblick über die Stationen meiner finalen Route durch Western Australia von Perth nach Broome:
PERTH - 200km (2:50h) - CERVANTES
CERVANTES - 320km (3:20h) - GERALDTON
GERALDTON - 830km (11:30h) - EXMOUTH
EXMOUTH - 1370km (16:45h) - BROOME
Erster Stop CERVANTES: Glückskind, das ich bin, stieg gemeinsam mit mir noch eine (einzige) weitere Backpackerin hier aus und erwies sich als ausgesprochen nette und glücklicherweise gut organisierte Deutsche. Sie hatte für den nächsten Tag einen Fallschirmsprung und eine Adventure Tour mit Sandboarden, Reef walking, Pinnacles usw. gebucht. Also stand ich mit ihr pünktlich um 9:00 morgens vor dem Hostel, wartete auf den Veranstalter und fragte kurzerhand, ob noch ein Platz für mich frei wäre - nachdem ich neben Joana die einzig weitere Person war, hatten wir damit kein Problem, hehe.
Es folgten 2 Tage voller gemütlichem Spaß, in denen uns Kass (von Jurien Bay Adventure tours) mit Trevor (ihrem treuen 4 Wheel Drive Adventure Bus) durch die Gegend kutschierte, allerhand interessante Dinge zeigte und erklärte, viele Geschichten erzählte und mit uns sandboarden, reef walking, sunset picknicken bei den Pinnacles und Lake Thetis besuchen war. Außerdem haben wir einen drink im lokalen Pub gehabt, Jurien Bay Jetty besichtigt, zwischendurch mal im Supermarkt einen Mittagssnack eingekauft und ein Eis genossen und dann eine holprige, absolut geniale Runde am Strand mit Trevor gedreht. Dazwischen haben wir fast alle 5 Minuten ausgiebiges Photoshooting gemacht, weil´s einfach überall so genial war! Im Endeffekt hat es sich mehr angefühlt als wären wir als 3 Freundinnen zusammen unterwegs gewesen anstatt mit einer organisierten Touristen-Tour! Diese 2 Tage sind sicher eine meiner liebsten Erinnerungen an den Urlaub.
Gleich als erstes am Programm - skydive von Joana! Gejuckt hätt´s mich schon auch gleich mitzuspringen!
Old Jetty @ Jurien Bay. Kitsch deluxe!
Es ist zwar nicht das Great Barrier Reef, aber an der Westküste gibt es auch einige sehr gute Regionen zum Schnorcheln - neben dem natürlichen, ca. 300km langen Kalksteinriff, wurden hier diese künstlichen "reef balls" versenkt, um als 'Gerüst' für die Besiedelung mit Korallen zu dienen.
Sandboarding-Action.
Trevor-Action.
Na wenn man schon mal so ein tolles Motiv hat, muss man das auch ausnutzen! Und wir ham uns halt auch dazugesetzt gesetzt, haha.
Hier sehen wir eine Tina in ihrer natürlichen Umgebung. Wir haben Glück gehabt und einen Schnappschuss einer Tina beim joggen am Strand machen können, .. gar nicht gestellt, muahaha!
Die Pinnacles: Es handelt sich um
Kalksteinsäulen, die zu hunderten mitten in der Wüste des
Nambung Nationalpark stehen. Der kalksteinhaltige Sand aus dem sie bestehen, stammt von ehemaligen Meeresorganismen (Muscheln, Korallen,..). Durch Lösen, Transport und abermalige Ablagerung kann sich Kalkstein akkumulieren, mit anderen Materialien (Kies, Lehm, Sand) verbinden und hartes Sedimentgestein bilden. Es gibt 2 Theorien, wie es zur Ausbildung der säulenartigen Struktur der Pinnacles kam:
Ein versteinerter Wald: durch eine sturmreiche Periode wurden die hier vorhandenen Wälder unter den Dünen begraben. Durch die Abgabe von organischen Säuren beim Zerfall löste sich um die Baumstämme herum der Kalksand auf und lagerte sich wieder als harter 'calcrete' ab, womit sozusagen eine Art (Gips)abdruck der Stämme geschaffen wurde. Dieser Abdruck füllte sich mit der Zeit mit Sand,Wurzeln, Erde und weiterem Calcrete. Das weichere Material zwischen den ehemaligen Baumstämmen verschwand allmählich durch Erosion und legte die Pinnacles frei.
Stein-Wurzel-Baukasten: Laut dieser Theorie sorgte die Dünenflora erstmal für ein stabiles Dünensystem. Der Wassertransport in den Wurzeln führte zu einem erhöhten Lösen (leaching) des Kalks und erneuter Ablagerung um die Wurzelstränge herum und erschuf somit die vielfältigen mehr oder weniger länglichen Strukturen der Pinnacles indem widerum mit der Zeit das weichere Material rundherum wegerodiert wurde.
Ich glaube ja, es handelt sich um junge (aber gigantisch große) Aborigines, denen man sagte sie sollten nicht in die Wüste gehen...wie Teenager nun mal sind, haben sie´s trotzdem gemacht, sind im Sand eingesunken und haben ihre Hände nach oben gestreckt; alles was man jetzt noch sieht, sind nur ihre Fingerspitzen...Das glauben die Noongar people übrigens auch...Hehe.
Egal wie, sie sind da, sie sind spektakulär und eignen sich hervorragend für ein sunset picnic inkl. Gin Tonic aus der Dose!^^
Tag 2: Soviel Gin war´s zwar nicht, aber trotzdem haben wir am nächsten Tag sicherheitshalber erstmal Hangover bay besucht:
Ich glaub Bärchen hat vielleicht doch heimlich ein paar Schluck mehr gemacht; hat immer noch eine rote Schnapsnase, der alte Schlawiner, tsss.
Lake Thetis, 1.5 x salziger als das Meer und Heimatstätte einer bunten Msichung aus Mikroorganismen, von den purple sulphor bacteria über grüne filamentöse Bakterien bis zu den Stromatolith-Architekten: Cyanobacteria.
Wiedermal Kalksteingebilde. Stromatholithen, durch jahrtausendelanges Wachsen verschiedener Cyanobakteria aufgetürmt..
Natürliches Schaumbad gefällig? Das Seeufer war praktisch übersäht mit weißem Schaum. Kurios.
Das Internet sagt uns dazu, dass eine halophile Alge oberflächen-spannungsverringernde Stoffwechselprodukte abgibt, wodurch Luftbläschen nicht an der Oberfläche zerplatzen und ein Schaum bestehen bleibt (besonders gut bei heftigeren Winden beobachtbar).
Jaaa, ich will´s immer genau wissen, hehe. Sorry, wenn´s manchmal ein overkill an Supplementary Info is #scienceiseverywhere^^
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen